Archiv der Kategorie: 'Fotografie'

JPG Illuminator

Verbrochen von Herrn Olsen und zwar am 19|08|2010.

Ich gebe zu: Ich bin ein Fan von RAW. Einige meiner Bilder wären ohne die Möglichkeiten des Rohdatenformats nicht so geworden wie sie jetzt sind.
Ich fummel eben gerne herum.
Egal ob RawTherapee, UFRaw, DPP oder Lightroom – kaum ein Rohdatenbildentwicklungsprogramm bei dem Herr Olsen nicht schon an den Reglern gedreht hat.

Heute bin ich über eine mir bis dato vollkommen unbekannte Windows-Software gestolpert, die mir auf Anhieb äußerst sympatisch war und im Prinzip fast alles beherrscht, was auch ein RAW-Konverter kann:

  • Rezept-basiertes Arbeiten. Alle Anpassungen die man an dem Bild vorgenommen hat werden erst beim Speichern des Bildes endgültig durchgeführt, lassen sich als „Preset“ abspeichern, beliebig verändern und auf andere Bilder anwenden. Im Prinzip also sowas wie die „Vorgaben“ in Lightroom oder die „Rezepte“ in DPP.
  • Anpassen von „Schatten“ und „Lichtern“. Das entspricht in etwa den Funktionen „Wiederherstellung“ und „Aufhelllicht“ in Lightroom bzw. „Tiefen/Lichter“ in den aktuelleren Ausgaben von Photoshop und spart einem das Gezupfe am rechten und linken Rand der Gradationskurve.
  • Weißabgleich
  • Änderung des Detailkontrasts („Klarheit“)
  • Verzeichnungskorrektur
  • Korrektur von Farbquerfehlern (Chromatischen Abberationen)
  • usw, usf…

Die Software nennt sich „JPG-Illuminator“ und kann hier (für den Privatgebrauch kostenlos) herunter geladen werden.

Ich mache es kurz: Ich bin begeistert!
Das Programm ist kompakt, kostenlos, einfach zu bedienen, hervorragend dokumentiert, schneller geladen als das Windows-Notepad und bringt Funktionen mit, die man in anderen Bildbearbeitungen teuer bezahlen muss. Außerdem ist es portabel, benötigt also keinerlei Installation und kann problemlos vom USB-Stick oder jedem anderen Massenspeicher gestartet werden.
Schon allein aus diesem Grund kann ich jedem nur empfehlen es sich einmal anzuschaun.

Natürlich sind die Möglichkeiten durch den Dynamikumfang von 8 Bit pro Kanal bei JPGs im Vergleich zu 12 oder 14 Bit bei RAW eingeschränkt – trotzdem können sich die Ergebnisse absolut sehen lassen.

Schönes Ding. 12 von 10 möglichen.
Und nein, ich bin nicht bestochen worden. Ich meine das so.

Das richtige Licht

Verbrochen von Herrn Olsen und zwar am 07|08|2010.

Die „richtige“ Beleuchtung zum ablichten schöner Frauen an verlassenen Orten ist Sonnenlicht. Kurz vor Sonnenuntergang oder knapp nach Sonnenaufgang. Kurz nach Sonnenaufgang muss man meistens arbeiten und kurz vor Sonnenuntergang liegt der Sohnemann im Bett. Da kann man nicht noch mal eben seine Fototasche packen, das Ehemonster nebst leckerer Klamotten und möglichst hohen Schuhen aus dem Hause zerren um sie an verlassenen Orten hübsch auf den Sensor zu bannen. Es sei denn man hat einen Babysitter oder der Sohnemann weilt 300 Kilometer weiter nördlich bei Oma und Opa. Und genau das war heute Abend der Fall. Zwar haben wir das alte, marode Fabrikgelände, dass uns als Location vorschwebte nicht gefunden – aber ich kannte da noch einen Lostplace ganz in der Nähe…

Klick macht groß

Klick macht groß

Klick macht groß

Klick macht groß

Hat sich gelohnt, finde ich. Spaß gemacht hat es auch.
Ein Passant, der auf den verlassenen Gleisen spazieren ging meinte nur: „Da kommt heute kein Zug mehr.“
Und die verlassene Fabrik machen wir dann einfach das nächste mal.
Vorschläge für Locations bitte in die Kommentare.

Herrn Olsens geniale Fotofaustregel

Verbrochen von Herrn Olsen und zwar am 12|07|2010.

Die Zeit zwischen halb- und ganz durchdrücken (Δt) verhält sich umgekehrt proportional zur gewünschten Schärfe. Je kleiner die Blende desto stärker ist dieser Effekt bei gleicher Brennweite.
Ist Δt sehr groß kann es sein, dass zwischenzeitlich die Nacht hereinbricht. Dadurch ist neben Unschärfen auch mit Unterbelichtungen zu rechnen.*

*) Olsens Fotofaustregel gilt nicht für Servo- Follow- oder andere automagische Fokus-Spielereien.

Die Löschtaste ist dein Freund

Verbrochen von Herrn Olsen und zwar am 08|07|2010.

In den Zeiten in denen ein Foto kaum mehr kostet als Zeit die man mit Aufnahme und ggf. Nachbearbeitung verbringt erscheint meine Devise dem einen oder anderen bestimmt hochgradig anachronistisch.
Sie lautet: Lösche so viel wie du kannst.
Natürlich ist es wichtig, sich schon vor dem Druck auf den Auslöser Gedanken über das fertige Bild zu machen. Da will der richtige Bildausschnitt gewählt werden, der richtige Standpunkt, das Licht etc… und trotzdem -seien wir ehrlich- so manches Bild, das auf der Speicherkarte landet ist im wahrsten Sinne für die Tonne. Verwackelt, unscharf, zu hell, zu dunkel, langweiliger als Gedacht, you name it…
Warum also behalten?
Ich kenne Leute, die 100 Aufnahmen von ein und dem selben, statischen Motiv gemacht haben. Keines davon wurde gelöscht und sie werden immer gern gezeigt. Selbst wenn diese 100 Bilder alle technisch brillant und sogar künstlerisch anspruchvoll gewesen wären (sie waren es nicht) spätestens nach dem zweiten wird’s langweilig. Und das liegt nicht an den Bildern. Es liegt an unserem Gehirn. Was Bilder anbelangt ist unser Gehirn das neophilste Gebilde, das man sich vorstellen kann. Immer auf der Suche nach neuem, unbekannten, interessantem. Nicht umsonst misst flickr.com den eingestellten Bildern einen sogenannten „interestingness“-Wert zu. Und tatsächlich sind die flickr-Bilder mit einem hohen Interessantheitswert dies auch tatsächlich. Könnt ihr hier gerne mal ausprobieren.

Deshalb lösche ich.
Bilder mit offensichtlichen Mängeln überstehen häufig nicht einmal die Voransicht in der Kamera.
Spätestens am heimischen Bildschirm landet von jeder Situation nur noch das beste Bild überhaupt auf der heimischen Festplatte.
Das hat immense Vorteile:
(mehr …)

Lens hypochondria

Verbrochen von Herrn Olsen und zwar am 04|07|2010.

Ich hatte in einem Anflug intoleranter Arroganz  ja hier unlängst behauptet, dass die Kamera viel seltener dejustiert ist als der, der sie benutzt. In den allerallerallermeisten  Fällen ist nicht das Equipment daran schuld, dass ein Bild mau ist. Es sind die Lichtverhältnisse, das Motiv, die Idee, die Komposition, die Nachbearbeitung ,die Einstellungen usw…

Dieses Phänomen scheint nicht nur in Deutschland verbreitet zu sein – warum sonst gäbe es in den USA dafür sogar einen Begriff: „lens hypochondria“? Scott Bourne beschreibt in diesem Artikel, was genau dieses Phänomen ist und wie man es heilen kann. Und der Mann muss es wissen – schließlich trägt er einen Cowboyhut.

In diesem Sinne: Weniger Pixelpeepen und mehr knipsen!

Kein Pixelpeeper: Sohnemann Finn (Klick macht groß)

500D + 500 D

Verbrochen von Herrn Olsen und zwar am 23|05|2010.

Weil mich jetzt schon mehrere Leser angesprochen haben: Für meine „Makro“aufnahmen benutze ich eine achromatische Nahlinse von Canon namens „500 D“ (wie die Kamera, nur mit nem Space zwischen Nummer und Buchstabe) an meinem ca. 20 Jahre alten EF 100-300m Schiebezoom.  „Makro“ schreibe ich deshalb in Anführungszeichen, weil sich auch mit dieser Nahlinse und 300mm Brennweite nicht ganz das Abbildungsverhältnis von 1:1 erreichen lässt. Aber immerhin. Der Vorteil eines Achromaten zu einer herkömmlichen (und wesentlich billigeren) Nahlinse ist, dass die unvermeidbaren Farbränder (sog. chromatische Aberrationen) wesentlich geringer sind. Dafür kostet das Teil aber auch so um die 80 Euro.

Achromatische Nahlinse 500 D von Canon

Canon Nahlinse "500 D" (Klick macht groß)

Hier noch ein paar Beispiele, was damit möglich ist:

Kuhschelle

Kuhschelle. Heißt wirklich so. (Klick macht groß)

Noch mehr Kuhschellen (gnihihi) nach dem Klick.

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PEBC

Verbrochen von Herrn Olsen und zwar am 20|05|2010.

Den EDVlern unter euch dürfte die Abkürzung „PEBKAC“ etwas sagen. Sie steht für „Problem exists between keyboard and chair“ und deutet darauf hin, dass die Fehlerquelle der Benutzer und nicht etwa die EDV ist. Für die Fotografie habe ich eine ganz ähnliche erfunden. „PEBC“ – „Problem exists behind Camera“. Oft, sehr oft ist nämlich nicht das Equipment Schuld an schlechten Bildergebnissen sondern der Knipser, der es in der Hand hält.

Meine Lieblings PEBCs (alle schon selbst durchlebt) möchte ich hier mal aufzählen.

  • „Meine Kamera hat drölftausend Dollar gekostet. Die Bilder müssten viel schärfer sein. (Irrglaube schlechthin)
  • „Der Schnee sieht so grau aus. Die Kamera ist kaputt“ (vergessen überzubelichten)
  • „Mit dieser Scherbe kann das Bild ja nicht kontrastreicher werden!“ (Sonne von links vorne ohne Streulichtblende)
  • „Die Farben sind total unnatürlich!“ (Weißabgleich auf Kunstlicht bei Kerzenschein)
  • „Die Konzertfotos sind alle komplett schwarz!“ (Modus stand noch auf „M“ mit Blende f/11 und 1/500 vom letzten Strandshooting)
  • Scheiß Kamera! Die Bilder sind total langweilig! (langweiliges Motiv)

Vermutlich gehört das Stirnflachklopfen genau so zur Fotografie wie zu anderen Tätigkeiten auch.

Und jetzt Hosen runter:
Was sind eure Lieblings-KEBCs? Selbst schon eine flache Stirn?

Stimmt… stimmt auch.

Verbrochen von Herrn Olsen und zwar am 17|05|2010.

Ich werfe nicht besonders oft mit Foto-Links durch die Gegend aber wenn mir an einem Tag gleich zwei Beiträge unter kommen, bei denen ich laut „So sieht’s aus!“ skandiere und dazu rhytmisch mit dem Kopf nicke, dann ist das schon einen Asbach Uralt einen elektronischen Verweis wert.

Boris zitiert auf seinem „illuminateblog“ einen Text über die „Gesellschaften für Bewunderung auf Gegenseitigkeit„. Und diese Wortschöpfung ist nicht etwa auf seinem Mist gewachsen sondern auf dem von Andreas Feininger. Sie stammt aus Feiningers Buch “Die neue Foto-Lehre” aus dem Jahre 1965 und lässt sich so herrlich auf die heutigen Fotocommunities übertragen. Hab mich wiedererkannt. History repeating. Großartig.

Der zweite Artikel handelt davon, wie einem das Hobby die Wahrnehmung versaut. Daniel schreibt auf „sag-cheese.de„, dass er z.B. keinen Film mehr sehen kann ohne sofort das gesamte Szenen-Setup zu analysieren. Kommt mir seeehr bekannt vor. Ein Gradationskurven-Preset heißt bei mir z.B. schon „CSI:Miami“.

Fotografie: Lernen, lernen, lernen popernen!*

Verbrochen von Herrn Olsen und zwar am 07|05|2010.

Auch mir wurde mein gefährliches Fotografiehalbwissen nicht in die Wiege gelegt. Vieles von dem, was ich heute über das Knipsen und das nachträgliche Spielen an den Reglern weiß habe ich mir angelesen… oder abgeschaut – wenn man so will.

Den Seiten von Tom Striewisch (www.fotolehrgang.de) und Roland Frisch (www.rofrisch.de) verdanke ich bestimmt 90% meines fotografischen Grundlagenwissens.
Und ganz egal, was andere sagen: Grundlagen sind wichtig!
An dieser Stelle meinen Dank dafür.

Gestern bin ich nun zufällig über eine Seite „gestolpert“, die sehr anschaulich und detailliert über die Grundlagen hinausgeht. In englisch zwar aber hey: Wenn ich das verstehe… (-:
Für den fortgeschrittenen Hobbyisten mehr als empfehlenswert: cambridgeincolour.com Lesebefehl!!!

*) ist nicht von mir, sondern von Helge, die Überschrift.

Was mich an meiner Canone nervt

Verbrochen von Herrn Olsen und zwar am 05|05|2010.

Ich habe mir ja mittlerweile eine gewisse Altersgelassenheit angeeignet. Viele Dinge, die ich nicht ändern kann, sehe ich mittlerweile wesentlich lockerer als noch vor 5 Jahren. Das ist vermutlich von der Natur auch so geplant, da sonst der gesamte Teil der Spezies Mensch, der sein Gehirn tatsächlich noch benutzt angesichts der im Alter zunehmenden (nicht selten negativen) Erkenntnisse wahrscheinlich wahnsinnig werden würde. Außerdem gibt es -evolutionär gesehen- ja auch Wichtigeres. Den eigenen Nachwuchs zum Beispiel.

Grob vereinfacht gibt es die folgenden Sorten Mensch bzw. entsprechende Mischformen:

  1. „Wirtschaftskrise? Nie gehört. Schau mal, was für ein niedliches Kätzchen. Hach!“
  2. „Schlimm, schlimm, schlimm – aber leider nicht zu ändern. Lass uns ein Bier trinken gehen.“
  3. „AAAAARGH! So ein Schwachsinn! Wie kann man damit nur durchkommen??? Das versteht doch ein dressierter Primat, dass das so nicht geht! Maria! Meine Tropfen! Hilffhhrghhhmf….“

Ich würde mich einer Mischung aus 2 und 3 zuordnen. Im Verhältnis 3/1. Es gibt also tatsächlich noch Dinge, die mich auf die Palme bringen.
Zum Beispiel die Augenmuschel an meiner Canon Spiegelreflex. Ich habe mittlerweile schon zwei davon verloren. Das Teil wird einfach nur auf den Sucher geklipst und läuft Gefahr, sich beim Herausnehmen der Kamera aus der Tasche zu lösen.
Das ist deswegen doof, weil es das Teil nicht an jeder Straßenecke zu kaufen gibt und weil es mit ca. 10 Öre zu Buche schlägt.

Canon Augenmuschel ("Eyepiece")

Augenmuschel ("Eyepiece") Klick macht groß

Gibt es an eurem Equipment ähnliche Kleinigkeiten, die euch nerven?


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