Irgendwer hat in diesem Internet mal irgendwen befragt, wie es denn so um sein Sexleben bestellt sei und welches Handy er habe. Daraus hat dann wiederum irgendwer einen kausalen Zusammenhang zwischen dem Besitz eines Iphones und der Anzahl der sexuell induzierten Zusammenstöße (höhö) im Vergleich zu Besitzern anderer Handys abgeleitet. Die Schlagzeilen-kompatible Schlußfolgerung lautete ungefähr so: „IPhone sorgt für mehr Sex!“
iHagenuk (Klick macht groß)
Und das ist natürlich Blödsinn. Glaubt mir, liebe Herren der Schöpfung: Wenn ihr ausseht wie Quasimodo nach einem üblen Chemieunfall, 12 1/2 Meilen gegen den Wind müffelt wie 14 Tage in der Waschmaschine vergessene Wäsche und vor Intelligenz sprüht wie ein Maschendrahtzaun – ihr könnt euch 12 Iphones kaufen und habt trotzdem nicht mehr Beischlaf als vorher (also vermutlich keinen).
Es ist vollkommener Unfug aus einem gleichzeitigen Anstieg zweier Werte (hier Telefon und Ruckelei) ohne wissenschaftlich fundierte Analyse auf deren unmittelbaren Zusammenhang zu schließen. Meistens gibt es da nämlich keinen. Vielmehr ist es oft ein dritter Wert von dem die beiden anderen abhängen oder aber die Richtung des Zusammenhangs ist schlicht anders herum.
Und so ist es höchstwahrscheinlich auch hier.
Möglich wäre es zum Beispiel, dass das Geld eine wichtige Rolle spielt.
Ein gewisser monetärer Status soll ja anziehend und KnickKnack-fördernd wirken. Deshalb liegt es nahe, dass Kollege Applejünger davon genug auf Tasche hat um seine Koitalbilanz zu verbessern – sei es durch den regelmäßigen Besuch bei den Damen der horizontalen Front oder durch zahlreiche Geschenke an die jeweilige Lebensabschnittsgefährtin.
Das Alter spielt vermutlich auch eine Rolle. Der Durchschnittskäufer eines Apfeltelefons dürfte sich in der sexuell aktiveren Phase seines Lebens befinden als Käufer von Fernsprechern mit besonders großen Tasten, Riesendisplay und Hörgeräte-kompatiblem Lautsprecher.
Den Abertausenden Vertretern der Oversexed-and-underfucked-Fraktion kann ich deshalb nur raten, sich öfter mal zu waschen, vielleicht einen Duft aufzulegen, die Haare zu stylen und der Dame der Schöpfung das eine oder andere Kompliment gefolgt von ein wenig Grünzeug und hübscher Unterwäsche an die Marmel zu werfen. Außerdem die Brille runterklappen und weniger Bier trinken. Und nein, dafür gibt es keine App.
(siehe auch „Bier macht dick und Fernsehen doof„)