Klickibunti
Verbrochen von Herrn Olsen am 29|03|2010Es ist wahr. Der Computer hat vieles einfacher gemacht. Von A nach B zu kommen zum Beispiel, eine russische Bedienungsanleitung in gebrochenes Deutsch zu übersetzen, die Steuererklärung oder sich vor einem Millionenpublikum zum Deppen machen… alles keine 3 Klicks entfernt.
Schön.
Das Problem an der Sache: Das Hintergrundwissen geht dabei verloren. Und genau das ist eine der treibenden Kräfte der Weltwirtschaft. Wüsste der Mensch noch, wie genau etwas funktioniert – er könnte es selbst tun; was schlecht wäre denn dann könnte man ihm ja keine teure Software verkaufen, die genau das auf Knopfdruck erledigt.
Nehmen wir die heutigen Bildbearbeitungsprogramme. Teure Eier legende Wollmilchsäue, die dem Benutzer so gut wie alles abnehmen. Inklusive der Kontrolle über das Ergebnis.
In Lightroom beispielsweise gibt es eine Menge Regler, die nichts anderes tun als Kanalabhängig die Gradationskurve zu ändern. Diese ganzen „Crossprocessing“-Spielereien basieren zum Beispiel darauf. Oder nehmen wir den „Klarheit“-Regler. Nichts anderes als ein Unscharf-Maskieren-Filter mit entsprechend großem Radius. Die „Verlaufsfilter“-Funktion lässt sich wunderbar über die „Ebenen“-Funktionen einer beliebigen Bildbearbeitungssoftware nachbilden.
Ich habe nichts gegen Lightroom – jeder soll selbst entscheiden, ob er gewillt ist 250 Tacken für eine Software auszugeben, die einem die Platte schneller zumüllt als man „Desoxyribonucleinsäure“ sagen kann und sich -während sie das tut- kaum dazu überreden lässt ihrem eigentlichen Verwendungszweck nachzukommen (nämlich RAW Dateien zu entwickeln). Ich finde es nur einfach schade, dass das Hintergrundwissen um das, was früher noch echtes Handwerk war durch immer einfachere Software verloren geht. Und mit ihm die unzähligen Variationsmöglichkeiten und Techniken. Letztlich die Vielfalt.
Wie dem auch sei. So lange mein 8 Jahre altes Photoshop 7 noch funktioniert mache ich das meiste damit.
Lieber Herr Olsen,
dem kann ich nur zustimmen.
Ein schönes Bild vom Rhein. Kam da ein Grauverlaufsfilter zum Einsatz? Oder vielleicht Photoshop 7?
Viele Grüße
unart11
Hätteste mal den Klarheitsregler benutzt, dann wäre das Himmel auch hübsch blau gewesen!
Also meine Photoshop-Zeit ist lange vorbei. Sicher könnte ich damit alles machen, aber ganz ehrlich, das kann man mit diverser Freeware auch. Ich optimiere ja nur ab und zu Fotos. Dass kann kann dann auch legal machen. Photofiltre, Paint.net oder Artweaver reichen da schon. In die Kategorie mit den Reglern würde evtl. PhotoScape passen, wobei ich sehr zu schätzen gelernt habe, wenn man 230 Fotos am Stück anpasst. Wenn Drehen, Weißabgleich und Zuschneiden per Tastendruck geht ist das schon eine Erleichterung. Aber man könnte auch alles per Hand machen, falls die Automatik nicht überzeugt.
Also ich kann ja weder fotografieren noch mit Photoshop umgehen… aber ich brauch das auch nicht wirklich, sonst wuerde ich es lernen.
Ich sehe das Problem weniger darin, dass das Wissen nicht mehr da ist (es gibt ja noch Leute wie den Herrn Olsen), sondern darin, dass jeder Depp meint, alles selber „koennen“ zu muessen. Weil er aber zu faul zum Lernen ist, braucht er ein tolles teures Klickibuntiprogramm, dass das fuer ihn erledigt.
Wie kommt es, dass jeder Zweitklaessler inzwischen Webseiten „designen“ kann? Und auf der anderen Seite kann der Papa ohne Werkstatt nicht mehr den Oelstand seines Autos rausfinden. Irgendwas stimmt doch da nicht…
unart: Photoshop 7 only Wäre ab er auch mit GIMP o.ä. gegangen.
Tom: Der war ja vorher blau.
Schnief: Genau darauf wollte ich hinaus. Das Prinzip bezieht sich nicht nur auf die Fotogafie.
Ich kan Dir nicht zustimmen .
Nicht Jeder Depp kann mit Photoshop umgehen . Um das zu können muss man vorher ein wenig Lernen .
So wie früher , nicht jeder wusste wie man ein Bild auf papier bringt . Der jenige aber , der das Platz dafür hatte , und etwas interesse an Fotografie – hat sich einen Dunkel kamar angerichtet und so wie heute gelernt .
Das Grund wissen muss man sowieso haben .
Der jenige der Fotografieren nicht kan wird sehr schnell veststellen das seine Bilder sehr langweilig sind ( schau bei mir auf der seite ) trotzdem ich versuche zu lernen – weil ich Fotografie einfach „Liebe“
In heutigen Tagen also ist nicht so einfach wie man Dänkt .
Das die Software aber unseres Leben inzwischen so sehr prägen … es ist einfach solsche Zeit .
Unsere Eltrern haben sich auch eine Waschmaschine gekauft wen sie entworfen wurde , und nicht weiter per hand an Wupper unsere Dreckige Hose gewaschen hat . Auch die kohle haben wir sehr schnell heizung haben wir sehr schnel ersetzt durch Öl oder Erdwerme .
Es ist einfach diue Zeit.
Hier ist doch nur die Frage, wo Du ansetzt. Jede Software, Photoshop inbegriffen, ist doch ein Werkzeug um sich eben nicht mit Grundlagen rumzuschlagen, sondern Ergebnisse zu liefern. Gerade die Software ist doch dazu da, nicht mit Grundlagen zu „nerven“.
Das ist auch ein logischer Schluß, denn wir haben eine nie dagewesene Zunahme an Komplexität. Hier hat man überhaupt keine Chance mehr, umfassend Grundlagen und Hintergrund zu bekommen. Der Ersteller eines Dateiformats kann sich ebenso beklagen, dass Photoshop nicht die Grundlagen des Dateiformats vermittelt, und in der Regel auch noch komprissbasiert (Schieberegler, Gegenausschluß) nichtmal voll ausreizt / bedient.
Der Wert des eigenen Elfenbeinturms, da man um die Grundlagen weiß, schwindet dabei natürlich, doch das sehe ich nur wenig als Problem. Und der Weg zu den Grundlagen ist ja nicht versperrt, nur weil er nicht mehr nötig ist. Ich bin ganz ehrlich froh heute in einer Hochsprache zu programmieren. Und hier bin ich gleichsam froh um die ganzen Frameworks, die mir die Grundlagen abnehmen.
Einen USB-Stick haben wir alle in der Tasche. Wie er genau funktioniert, kann Dir keiner mehr sagen.
Passt ja. Gerade gestern in einem Fotoforum die Sinnhaftigkeit von RAW diskutiert. Der Zugang war ein Post von jemanden, der feststellte, aus seiner Kamera (von der so mancher Fotograf träumen würde) nicht die Fotoqualität zu erhalten, die er gerne hätte und daher nach der Notwendigkeit der RAW-Bearbeitung fragte.
Ich habe nix gegen RAWs, PS, Lightroom etc. Sie ergeben in manchen Fotogekapiteln sicherlich ihren Sinn. Und die Auseinandersetzung macht in einer gewissen Weise sogar mir Spaß. Ich sehe auch die ganz eigene Kunstform der Fotografiker dahinter, die sich für diese ergibt. Das ist toll! Ich bin mir aber auch darüber im Klaren, dass hier einer Laienfotografengruppe mit „must haves“ das Geld aus der Tasche gezogen wird von den Herstellern (und selbst die kann ich dabei verstehen), die sehr gut bedient wären, würden sie einfach nur mal endlich das Handbuch lesen und Fotografieren lernen – kurz: den Fehler zum schlechten Foto einfach mal bei sich suchen, finden, ausmerzen.
Bildbearbeitungssoftware sollte als das erkannt werden, was sie ist: ein Hilfsmittel. Keine Religion. Aber wer nicht in der Lage ist bei der heutigen Technik die Fotos aus seiner Kamera zu holen, die er im Kopf sieht, hat ganz sicher ein anderes Problem. Und die Konzentration darauf könnte helfen.
Hallo Herr Olsen,
irgendwie hast Du recht, aber irgendwie auch wieder nicht:
es stimmt, dass man wenig Hintergrundwissen benötigt um in LR ein gutes Bild zu erzeugen. Das was man einem Laien sagen sollte: gehe im Entwicklungsmodus von oben nach unten durch die Regler, und dann passt das schon. Den Laien interessiert es nicht was da passiert, nur DAS ES passiert!
ABER: als jemand der auch schon mal schnell nen Shooting mit 200-300 Bildern macht ist LR für mich ne echte Macht geworden. Früher alle Bilder einzelnt in PS konvertiert und bearbeitet, können heute per 2 klicks Entwicklungsanpassungen mal eben allen (gewünschten) Bilden untergeschoben werden. Dazu ist natürlich gut, wenn man vorher die Entwicklungsregler bewusst und richtig eingestzt hat. vereinzelnt kommen dann noch Bilder in PS oder ähnliches um echte Retousche zu machen. Aber das sind höchstens noch 2-3%
Die Kombination aus schneller Raw-Entwicklung in LR und Retousche in PS bringts
Ein fundiertes Wissen hilft einfach bessere Bilder zu bekommen – egal ob LR oder PS
Bis dann . . . Jan