Ich versuche seit einigen Wochen meine politische Krise zu überwinden und nehme jede Hilfe mit, die mir angeboten wird. Sei es Wahl-o-Mat, wen-waehlen oder im Moment auch den Herrn Raab (von dessen Sendung ich mir eigentlich nicht viel versprochen habe, aber soooo schlecht war’s dann doch nicht). Nur helfen konnte mir bisher nichts!
Was ich mittlerweile feststelle ist, dass sich meine politischen Ansichten quer durch die Parteien ziehen und so stehe ich vor der Frage: Was/wen wählen?
CDU/CSU: Wenn ich die Ausweich-Bundeskanzlerin mit den Hängemundwinkeln (erinnert mich irgendwie immer an Walter) noch einmal sehen muss, krieg ich eine Krise. Aber dafür scheint Herr Karl-Theodor von und zu Guttenberg zu wissen was zu tun ist. Bewiesen hat er das für mich durch das Opel-Dilemma. Auch ich war erst für Magna und habe mir dann die Argumente von Herrn zu Guttenberg angehört und er hat(te) Recht! Magna war die schlechteste Wahl. Aber reicht das?
SPD: Wäre Björn Engholm Kanzlerkandidat, ich würde nur wegen des Charismas dieses Mannes die SPD wählen (nicht wirklich politisch motiviert, ich weiß!). Isser aber nicht! Das was Herr Müntefering bei Herrn Raab so von sich gegeben hat, überzeugt mich auch nicht wirklich, dafür steht die SPD nun mal immer noch für die „Arbeiterklasse“ und soziale Politik. Aber reicht das?
FDP: Für mich immer und ewig ein Mitläufer. Wenn ich im Wahlprogramm „Mehr Wohlstand und Lebensqualität durch Freiheit und Verantwortung“ lese, kriege ich leichte Gänsehaut. Was heisst das tatsächlich?? Dafür hat Herr Westerwelle bei Herrn Raab eine Menge Humor bewiesen und kämpft seit Jahren erfolgreich um mehr Anerkennung seiner Partei. Aber reicht das?
Bündnis 90/Die Grünen: Da ist auch dieser absoluten Antipartei mit Jeans und selbstgestrickten Pullover doch noch eine Anzugträgerpartei geworden. Wahlprogramm: wie immer! Beim Thema Umweltschutz und regenerative Energie gehe ich d’accord. Aber reicht das?
Die Linke: Ich mag Herrn Gysi, Herrn Lafontaine mag ich nicht! Auch diese „Reichtum für alle“ und „Reiche besteuern“ mag ich nicht! Was bedeutet eigentlich reich. Im Gegensatz zu einem Hartz IV-Empfänger sind wir vielleicht reich, aber dafür arbeiten wir hart, wieso soll ich dafür mehr Steuern bezahlen. Mein Gehalt ist mit Steuerklasse V doch sowieso schon eher lachhaft und tiefer in die Tasche müssen wir auch so greifen, wenn es um gehaltsdefinierte Leistungen geht (z.B. Kindergartenbeitrag). Allerdings legt diese Partei bei den „Raab-Wählern“ in jedem Bundesland ungemein zu (mit 20,5 % zweitstärkste Partei). Aber reicht das?
Ich habe absichtlich nicht die Wahlprogramme der Parteien aufgeführt, denn die werden hinreichend bekannt sein. Die wichtigste Frage ist sowieso: Wo kriege ich jetzt aber auf die schnelle eine Partei her, die komplett mit ihrem Wahlprogramm meiner politischen Meinung entspricht???