An fast jedem (Werk-) Tag steigt sie mit mir aus der S-Bahn und geht den gleichen Weg zur Arbeit. Sie hält am selben Tabakladen und beim selben Bäcker. Ich hätte genügend Zeit sie zu betrachten, trau mich aber nicht, weil ich so ungerne Leute anstarre! Sie arbeitet wohl bei der Bank um die Ecke, oft genug sah ich sie im „Dienstboteneingang“ dort verschwinden. Sie trägt Schuhe mit Kreppsohlen und ihre Hosen sind ein klein wenig zu kurz, so das ihre bunt geringelten Socken hervorlugen.
Ihren Namen kenne ich nicht, aber ich nenne sie nur „Die Mütze“! Denn diese Mütze, die sie seit Monaten trägt, ist unglaublich! Sie, also die Mütze, erinnert mich an Hicksi im Original „Witch Hazel“ (die Hexe die öfter ihre Kräfte mit Gundula Gause ääääh Gundel Gaukeley misst). Es ist kein Hut, nein, es ist eine schwarze Strickmütze die anstelle einer Schnalle eine braune Filzblume neckisch an der Seite bappen hat. Und die lange Spitze dieser Mütze sackt ihr aufgrund der Materialbeschaffenheit in Falten auf den Kopf. Selten habe ich so einen putzigen Kopfschmuck gesehen. Vorsichtshalber werde ich aber bei der Bank, in der die lustige Frau mit der Mütze arbeitet, kein Geld mehr abheben. Nachher landet es irgendwie noch bei Dagobert Duck.
Was das allerdings mit der Ente und dem Erpel die sich vorhin auf den Hinterhof-Garagen-Dächern vor meinen Augen gepaart haben, und er danach seitlich aufprallend von ihr gerutscht ist, zu tun hat, weiss ich auch nicht! Den Lachflash gepaart mit einem Hustenanfall meinerseits fanden die Handwerker unter mir aber anscheinend so amüsant, dass sie mich kurz darauf in meinem Büro besucht haben um Wasser von unserem Balkon die Regenrinne runterlaufen zu lassen…
…ich bin verwirrt, ich mess besser mal meine Temperatur!