Ockhams Rasiermesser in Österreich
Verbrochen von Herrn Olsen am 28|04|2008Da hält ein Vater seine Tochter mitsamt 3 seiner von Ihm gezeugten Kinder vierundzwanzig Jahre in einem Kellerloch ohne Tageslicht gefangen und schon werden die Stimmen laut die sagen: „Jahaaa da hätte man doch Verdacht schöpfen müssen!“
Ich stelle mir das mal vor:
Person1: „Also diesem F. haben sie schon wieder einen Säugling vor die Türe gelegt. Angeblich von seiner zu einer Sekte übergelaufenen Tochter.“
Person2: „Das ist aber sehr verdächtig. Ich wette er hält seine Tochter in Wirklichkeit in einem Verlies gefangen und hat schon diverse Kinder mit ihr. Lass uns mal lieber schnell die Gendarmen rufen.“
…genau.
Es gibt einfach kranke Geister auf dieser Welt die begehen Verbrechen, die unsereins noch nichteinmal in seinem schlimmsten Alptraum einfallen würde und dazu liefern sie dann auch noch die passende plausible Erklärung. Und was macht Otto-Normalermittler? Na er glaubt das ganze natürlich. Was auch sonst? Die plausibelste Erklärung ist nunmal meistens die richtige.
Es gibt sogar ein wissenschaftliches Prinzip dazu: Ockhams Rasiermesser.
In solch extremen Fällen kann man einfach niemand einen Vorwurf machen, nichts geahnt zu haben.
Die Terroranschläge vom 11.September oder den Fall Kampbusch hat vorher auch niemand für möglich gehalten.
Ähnliches kann man ja auch bei der aktuellen BLÖD-Werbung sehen:
http://www.blogsprache.de/2008/04/25/contergan-werbung-von-bild/
Nun, es ist aber schon seltsam, dass niemand bemerkt hat, dass dieses Verlies komplett eingerichtet und ausgebaut wurde. Oder die ganzen Einkäufe (Lebensmittel, Windeln, etc.) hätten auffallen müssen.
Naja, das Traurige heutzutage ist, dass man wirklich immer vom Schlimmsten ausgehen müsste. Aber wer will das schon?