Abmahnflut mit Gurkenbildern
Verbrochen von Herrn Olsen am 13|02|2008Klaust du die Tomate mir, mit Post vom Anwalt droh ich Dir!
(Herr Olsen)
Die Anwälte der Website „Marions Kochbuch“ scheinen laut eines Berichts des ARD-Wirtschaftsmagazins Plusminus momentan diverse private Blog- und Homepagebetreiber für die Verwendung von Bildern abzumahnen, deren Schöpfungshöhe knapp unter Teppichkantenniveau liegt.
Mehr noch: Der Betreiber des Blogs www.nerdcore.de wurde abgemahnt weil er einen Screenshot des Plusminus-Beitrages, auf dem der Besitzer von Marions Kochbuch zu sehen ist, veröffentlich hat.
Es scheint leider mehr als fraglich, ob unsere Justiz diesem Treiben irgendwann einmal Einhalt gebieten kann.
Aus diesem Grund hat Dieter Petereit das Projekt „Lebensmittelfotos.com“ ins Leben gerufen mit dem er so viele Lebensmittelfotos wie möglich unter der Creative Commons Lizenz der Webgemeinde zur Verfügung stellen will. Diese sollen von Freiwilligen eingesandt werden und außerdem, mittels geschickter SEO, die Bilder aus Marions Kochbuch aus der Google Bildersuche verdrängen, damit der unbedarfte User gar nicht erst in die Versuchung gerät ein warum-auch-immer geschütztes Bild zu verwenden.
Prinzipiell halte ich das für eine gute Idee.
Ich wäre allerdings nicht ich, wenn ich nicht schon einen Schritt weiterdenken würde:
Wie will Dieter sicherstellen, dass der Einsender auch tatsächlich der Urheber ist?
…knifflig…
Bin mal gespannt. Sollte sich das durchsetzen werde ich sicher das eine oder andere Bild beisteuern.
(via)
Was für eine Schwachsinnsaktion, vielleicht sollte er statt Bilder zu sammeln, den normalen User über das Urheberrecht aufklären.Es gibt keine Schöpfungshöhe bei Fotos!
Ich kann das Vorgehen der Betreiber von „Marions Kochbuch“ langsam nachvollziehen. Bei meiner Seite liegt der Traffic-Klau durch unerlaubte Verlinkung von Fotos bei gut 4 Giga-Byte/pro Monat. Wenn man die Leute darauf anspricht – sofern man überhaupt den ahnungslosen User erreicht -, wird man teilweise als Arschloch beschimpft oder es kommt die Antwort: „Dann stellen Sie doch ihre Fotos nicht ins Netz.“ Wie lange muss man diesen Spießrutenlauf und Diebstahl dulden, bis man einen Rechtsanwalt einschaltet?
Ach ja, und ich weiß auch was mit diesen freien Fotos passiert. Damit sprießen wieder viele sinnfrei Seiten aus dem Google-Nährboden für Adsense.
Na super, und schon ist derProjektaufruf: Lebensmittelfotos.com mit Werbung bestückt.
Aber seine eigene Seite massenhaft zu verlinken um in der Google Bildersuche ganz oben zu stehen und dann soviele Benutzer wie möglich mit Fantasiebeträgen abzumahnen, weil sie sich ein kaum schützenswertes Bild runtergeladen (noch nicht mal hotlinked) und auf deren Seite veröffenlicht haben, kanns ja wohl auch nicht sein.
Nochmals, es gibt hier in Deutschland kein Foto, dass nicht ersteinmal per Urheberrecht geschützt ist. Und wenn ich dies ohne Einwilligung nutze, kann es passieren, dass der Rechteinhaber die Hand aufhält.
Frage: Wie sieht Dein Vorschlag aus, wie man mit dem Bilder- und Traffic-Klau umgehen soll?
Bei der ganzen Diskussion um Marions Kochstudio kenne ich bisher nur den Tenor: Wer Fotos ins Netz stellt, ist selber schuld. Was bei Google zu finden ist, es eh copyrightfrei. Und da zu 99,9% die Fotos nicht von anerkannten Fotografen kommen, sind die eh nicht schützenswert.
„Was bei Google zu finden ist, es eh copyrightfrei.“
Das kann ich mir nicht vorstellen!
@Herr Schmidt
Natürlich sind die Fotos, die man per Google angeboten bekommt, nicht automatisch copyrightfrei bzw. public domain. Aber so höre und lese ich es immer wieder als Ausrede.
Gurke des Tages:
Die Gurkenbilder sind so „gut“ verlinkt, dass Google (Bildersuche) sie nicht unter den ersten 200 Suchergebnissen listet.
@Tetti: Ich glaube du verwechselst da was.
Nicht jedes Foto unterliegt automatisch dem Urheberrecht, weil es dazu eine gewisse Mindestschöpfungshöhe erfüllen muss. Allerdings gibt es noch das Lichtbildschutzrecht (§ 72 UrhG) (http://www.irights.info/index.php?id=350) und dieses schützt tatsächlich ersteinmal jedes Foto.
Ich bestreite auch gar nicht, dass die Marions die Rechteinhaber dieser Bilder sind. Auch geht es mir nicht um Traffic-Klau. Mir geht es darum, dass man nicht einfach den -leider in 99% der Fälle unbedarften- User dazu verleiten darf, geschütztes Material zu verwenden um ihn anschließend mit extremen Beträgen in die Pfanne zu hauen.
Meiner Meinung nach sollte zuerst auf die Rechtslage verwiesen werden und der jeweiligen Person die Möglichkeit gegeben werden sich gemäß der entsprechenden Lizenz (so es eine gibt) zu verhalten. Reagiert der betreffend User darauf nicht kann ich dann ja immer noch abmahnen.
Ich denke das Beste wäre für ein entsprechendes Bewusstsein bei den Usern zu sorgen. Wo sind beispielsweise die Hinweise auf der Google-Bildersuche, dass die gefundenen Bilder geschützt sein können?
Nicht etwa direkt auf der Eingangsseite oder bei den Suchergebnissen sondern erst zu sehen, wenn man auf ein bestimmtes Bild klickt.
Außerdem war das mit der Gurke nur als synonym gemeint.
Ich verwende das Wort „Gurke“ für viele Dinge, die ich für nicht gelungen halte.
Verwendest Du hingegen „Tomate“ oder „Paprika“ als Suchbegriff siehst Du, was ich meine. (-;
[…] sv, Monstropolis, Agadius, Dyingeyes, Maustaste, virtuatron, thafaker, kalr, one3p, Klabauterlog, dieolsenban.de, MacTV24, silkester, eayz, Dany, Webadventures, Blogschrott, Quicke, Der Dwarslöper, Womblog, […]
OK, Lebensmittelfotos.com ist online.
Mit keinem einzigen Wort geht die Seite auf die Urheberrechte ein, die ein Fotograf mit der Betätigung des Auslösers seiner Kamera manifestiert. Kein Wort wird dem virtuellen Diebstahl von Fotos und der realen Beschränkung der Netzwerkbandbreite gewidmet.
Und dieses Modell sollen wir unterstützen? Es kann sein, dass es gut gemeint ist, ich persönlich finde es in der derzeitigen Präsentation voll daneben. Es schützt nicht den unbedarften User, es gibt ihm eher noch eine weitere Plattform für den ungehemten Bilderklau. Frei nach dem Motto: Im Netz ist doch eh alles für umme.
Entschuldige mal, Tetti, aber Lebensmittelfotos.com ist keine Plattform für den ungehemmten Bilderklau. Bilder Klauen ist dort schlicht unmöglich, weil alle Fotos eine Einladung an Interessierte sind, sich hemmungslos und gratis zu bedienen
Da braucht es auch keine großen Worte über Urheberrechte. Abgesehen davon, daß eine Belehrung, Aufklärung o.ä. zum Copyright gar nicht zum Ziel dieser Aktion gehören. Aber gut, vielleicht schreibt ja wer noch was dazu, die Seite ist ja seit gestern online. Hey, schreib doch selber was dazu, in den Kommentaren vielleicht? 
Schade das du dich mit Trafficklau rumärgern musst. Was man dagegen machen kann, weiß ich nicht. Ich hab nur mal so vage gehört, daß einem der Provider (oder heißt das Hoster?) da behilflich sein kann.
@sv
Ok, ich gebe mich geschlagen. Ja, wenn irgendwo am Wegesrand ein Blitzer steht, so ist dies auch alles nur Abzocke! Ich habe mittlerweile begriffen, dass diese Abzocke nur dort akzeptiert wird, wo der eigene Filius den Kindergarten besucht. Aber wehe, wenn dort Politessen zur Hochkampfzeit (An- und Abtransport) auftauchen – ganz böse Aktion.
Zum Thema Traffic-Klau: Welchen Provider meinst Du?
Meinen eigenen? Der ist mir sicherlich behilflich. Er verkauft mir sehr gerne eine Bandbreitenerhöhung – leider in meinem Falle technisch nicht möglich.
Den des Diebes? Sicherlich kann ich den anschreiben, teilweise braucht es mehrere Minuten, bis man eine passende E-Mail-Adresse findet. Und ob er antwortet? Ja, einige reagieren innerhalb weniger Minuten, andere überhaupt nicht. Und wenn der Provider antwortet, so heißt es noch lange nicht, dass er die Störung beseitigt.
In vielen Blogs lese ich: „Hätte man mir doch nur kurz eine E-Mail mit der Aufforderung geschickt … ich hätte sofort das Foto entfernt.“ Dieser Gedanke hat etwas, aber nur dann, wenn man davon ausgeht, dass der Klau ein vernachlässigbarer Einzelfall ist.
Frei nach dem Motto: „Ich fahre solange bei rot über die Ampel, bis mir ein freundlicher Polizist mitteilt, dass dies ein Übel ist, welches nicht gerne gesehen wird?“
@ Tetti: Ich verstehe nicht, was mein Eintrag über die extrem schlechte Parkplatzsituation in der Ritterstr. mit eurer Diskussion zu tun hat. Ich denke der Vergleich hinkt sehr stark!
Und zu deinem letzten Satz: Die Verkehrsregeln lernt man spätestens in der Fahrschule, mir ist nicht bekannt, dass es für die WeltweitenWeb-Benutzer eine Schule gibt, in der – vor Nutzung des selben – gelehrt wird, wie es sich mit Bildrechten verhält…
Ich kann ja verstehen, dass du wegen des „Fotoklaus“ auf deiner Seite gefrustet bist, ich finde es auch nicht so schön, wenn die Leute einfach unsere Bilder runterladen und was weiss ich damit machen, aber ich würde niemals auf die Idee kommen sie deswegen kostenpflichtig abzumahnen.
Dazu kommt die Frage: Was ist ein Bild wert? In der Geschäftwelt ist dies klar festgelegt, da geht es hauptsächlich um die Nutzung, manche Bilder sind sogar völlig kostenfrei – geh mal zu Getty oder Mauritius, da wirst du Fotografien finden, die du dir ohne Kosten runterladen kannst, klar Qualität ist nicht sooo toll und ein Wasserzeichen ist immer irgenwo zu finden, aber hey, das sind Profis und das ist ihr Business.
Dazu kommt, dass Herr Knieper auf seiner Seite „Fotogalerie“ klar und für jedermann sofort ersichtlich auf sein Urheberrecht hinweist, warum tut er das auf „Marions Kochbuch“ nicht? Da muss man einfach von Abzocke ausgehen!!
Tetti, vielleicht ist es dir möglich, beim Thema zu bleiben und das sind nicht Blitzer am Wegesrand oder Politessen, die Knöllchen schreiben.
Wenn jemand ein Foto von dir hotlinkt, hilft wohl nur, es gegen ein möglichst derbes Pornobildchen oder was ganz ekeliges auszutauschen. Naja, und deine Bilder kannst du mit nem Wassereichen versehen, dann ist wenigstens deine Urheberschaft für jeden sichtbar drauf vermerkt. Das schützt natürlich nicht vor unberechtigtem Download Dritter. Es gibt sie halt, gedankenlose und doofe und andere Leute, die das tun. Wenn du sie dafür bestrafen willst, dann verklage sie doch. Oder fahr direkt bei denen vorbei und hau´se auf´s Maul.
Bon, schön das wir drüber gesprochen haben.
Also bei mir hilft gegen das Hotlinking:
>RewriteEngine on
>RewriteCond %{HTTP_REFERER} !^http(s)?://(www\.)?dieolsenban.de [NC]
>RewriteCond %{HTTP_REFERER} !^http(s)?:.*google.* [NC]
>RewriteCond %{HTTP_REFERER} !^http(s)?:.*community-solingen.* [NC]
>RewriteCond %{HTTP_REFERER} !^$
>RewriteRule \.(jpg|jpeg|gif)$ http://www.dieolsenban.de/nohotlink.png [NC,R]
Das lässt sich auch so einstellen, dass man abhängig vom Referrer dem Hotlinker ein beliebiges Bild unterjubelt ohne das die gewollten Verlinkungen betroffen sind. (-:
Apache ist schon cool.
@sv: Die Blitzer am Wegesrand gehören zum Thema. Wenn er einen selber trifft, dann ist es Abzocke. Trifft er den Anderen, so schlägt man sich auf die Schenkel und prustet: „Mensch ist der blöd.“ Treffen sich mehrere Betroffene, dann sägt man den Mast des Blitzers ab. Vergessen wird dabei, dass wir hier Regeln, sprich Gesetze haben, die unser Miteinander in Bahnen leiten sollen, dass nicht jeder mit der Keule oder Colt durch die Gegend laufen muss.
Zu Deinen Lösungsmöglichkeiten: Ein Wasserzeichen bzw. Urheberrechtshinweis (Copyright-Notiz) nutzt nichts. Verklagen? Das ist doch Abzocke, oder habe ich da was falsch verstanden. Die anderen Möglichkeiten sind für mich indiskutabel.
@Herr Olsen
Ja, man kann den Diebstahl erschweren. Teilweise mache ich dies auch. Das Foto ist ein leeres, transparentes Gif, im Hintergrund schlummert per CSS das gewünschte Foto.