Over-Mon-Pre-Angels
Verbrochen von Herrn Olsen am 24|11|2006Ich habe mir ja vor langer Zeit einmal geschworen nie mehr wieder eine Castingshow zu verfolgen. Nicht „Deutschland sucht den Superbeamten“ (wenn Sie „Beamten“ mit StarTrek assoziieren können Sie sich meines uneingeschränkten Mitgefühls übrigens 101%ig sicher sein), und auch nicht „Pappstars“.
Dafür gibt es mehrere Gründe:
1. Die Jury:
Mal ganz abgesehen davon, dass ich mir kaum einen unglaubwürdigeren Drillinstructor vorstellen kann als Herrn Soest Soost! (oder wo auch immer das ! hinkommt) -der auf mich immer den Eindruck macht als könnte er sich nie entscheiden ob er rumbrüllen, schwitzen oder flennen soll- findet man in kaum einer anderen nicht-politischen Sendung eine offensichtlichere Zurschaustellung geballter Inkompetenz. Mag sein, dass die Jurymitglieder aus dem Showgeschäft kommen. Zu Experten macht sie diese Eigenschaft aber in meinen Augen nicht. Vielmehr vermute ich, dass in letzter Konsequenz die Entscheidungen von anderen Stellen getroffen werden die ihren Entscheidungen andere Parameter zugrunde legen als musikalisches Können oder die „Performance“. Und selbst der Unterhaltungswert der Juroren hält sich -wenn man von Herrn Bohlen einmal absieht- arg in Grenzen.
2. Die Kandidaten:
Naive kleine Jungs und Mädels. Mal mit Talent und mal ohne. Und allen hat man irgendwann einmal gesagt: „Du bist soooo toll! Geh da mal hin.“ Gerne auch mehrmals. Ich glaube Eltern können ihrem Nachwuchs kaum mehr schaden, als völlig grundlos dessen Selbstbewusstsein zu überzüchten. Und wenn sie es dann ganz bis zum Ende durchhalten, dürfen sie für einen Hungerlohn das echte Showbiz kennenlernen. Wilkommen in der heavy rotation.
3. Die „Musik“:
Eine originelle Melodie? Eine innovative Akkordfolge? Intelligente Texte? Fehlanzeige.
Einheitsbrei. Sonst nichts. Was der Bauer nicht kennt… Die Masse ist leidensfähig und noch nicht gelangweilt genug.
Obwohl… Moment! Ich werde wahrscheinlich doch alle weiteren Castingshows verfolgen müssen. Die Bandnamen sind nämlich immer für einen Schenkelklopfer gut.
[…] auf einer Äußerung eines äußerst hippen und ultrakrassen Medienstars, Schönsprechers und öffentlich-Schwitzers kann ich zu diesem Bild nur […]